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KatHelferPRO: Forschung für den Bevölkerungsschutz

Der Forschungskongress „Forschung für den Bevölkerungsschutz“ fand vom 5. bis 7. Februar 2025 in Bonn statt. Veranstalter war das Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe. Mit 900 Teilnehmenden aus Wissenschaft und Praxis, darunter Expertinnen und Experten sowie BOS-Organisationen, war die Veranstaltung ein voller Erfolg. Das Programm umfasste 150 Vorträge in 50 Sessions zu Themen wie CBRN-Schutz, Krisenmanagement und Spontanhilfe in Katastrophen.

Ein besonderer Fokus lag auf dem Forschungsprojekt KatHelferPro, an dem der DRK Kreisverband Berlin Schöneberg-Wilmersdorf beteiligt ist. Melanie Kinzel (wissenschaftliche Mitarbeiterin), Georg Koch (wissenschaftlicher Mitarbeiter) und Sascha Joschko (Projektleiter) präsentierten das Projekt auf Seiten des DRK in zwei Sessions und führten intensive Diskussionen.

Digitale Lösungen für Spontanhelfende

In der Session „Spontanhelfende“ stellten die Universität Halle-Wittenberg und Fraunhofer FOKUS das KatHelfer-IT-System zur Steuerung freiwilliger Helfer vor. Es ermöglicht eine effiziente Koordination und vermeidet Überlastung oder Fehlallokation. Georg Koch diskutierte mit Vertreterinnen und Vertretern der Universität Stuttgart und des Malteser Hilfsdiensts die organisatorischen Empfehlungen aus dem KatHelfer-Projekt. Wie können Einsatzkräfte Spontanhelfende optimal einbinden? Dazu entwickelte das Team praxisnahe Ausbildungskonzepte zur gezielten Vorbereitung auf Einsätze mit Spontanhelfenden.

Unterstützung für Spontanhelfende

Ein weiteres Highlight war die Präsentation „Helfenden helfen – Spontanhilfe im Bevölkerungsschutz“ von Georg Koch und Daniela Hensel (HTW Berlin). Studierende entwickelten praxisnahe Konzepte zur besseren Integration von Spontanhelfenden in den Katastrophenschutz. Rund 70 Zuhörende beteiligten sich aktiv an der Diskussion und unterstrichen die Bedeutung des Themas.

Fazit und Ausblick

Das Team des Kreisverbands knüpfte wertvolle Kontakte und brachte seine Expertise in zahlreiche Diskussionen ein. Der Kongress zeigte erneut, dass Spontanhelfende eine zentrale Rolle im Bevölkerungsschutz spielen. KatHelferPro setzt auf praxisnahe Ausbildung und digitale Lösungen, um Helferkoordination effizient zu gestalten. Die enge Zusammenarbeit von Wissenschaft und Technik macht den Bevölkerungsschutz moderner und effektiver.

Über KatHelferPro

KatHelferPro ist ein wegweisendes Verbundprojekt, das von einem breiten Netzwerk aus Partnern im Bevölkerungsschutz, der Wissenschaft und der Industrie getragen wird. Ziel ist es, die Einbindung spontaner Helferinnen und Helfer effizienter, sicherer und strukturierter zu gestalten.

Das Projekt hat zwei Schwerpunkte:

  • Ausbildung und Konzepte: Entwicklung von Handlungsempfehlungen, Standard-Einsatz-Regeln, Ausbildungskonzepten und Tätigkeitskatalogen zur besseren Integration von Spontanhelfenden.
  • Digitale Helferkoordination: Ein modernes IT-System automatisiert die Vermittlung von Aufgaben an freiwillige Helferinnen und Helfer und integriert sich in bestehende Warn- und Helfersysteme.

Spontanhelfende können sich über ihr Smartphone registrieren und erhalten gezielte Einsatzangebote entsprechend ihrer Fähigkeiten und der aktuellen Lage. An der Einsatzstelle werden sie durch einen einfachen Scan eines QR-Codes sofort erfasst und in die bestehenden Strukturen eingebunden.

Das vom Bundesministerium für Bildung und Forschung im Rahmen der Initiative "Innovationen im Einsatz – Praxisleuchttürme der zivilen Sicherheit" geförderte Projekt setzt neue Maßstäbe in der Digitalisierung des Bevölkerungsschutzes und treibt die Effizienzsteigerung im Katastrophenschutz entscheidend voran.