Im Zentrum der Feierlichkeiten standen die beeindruckende Geschichte und die bleibende Bedeutung des Kreisverbands. Der Zusammenschluss der Kreisverbände Schöneberg und Wilmersdorf vor drei Jahrzehnten symbolisiert Fortschritt und Kooperation. Gleichzeitig unterstreicht die 125-jährige Tradition des Kreisverbands Wilmersdorf die Werte von Beständigkeit und humanitärem Engagement, die das Deutsche Rote Kreuz ausmachen. Beide Jubiläen verdeutlichen, wie der Kreisverband über Jahrzehnte hinweg gesellschaftliche Herausforderungen gemeistert hat – stets getragen von den Grundwerten Menschlichkeit, Unparteilichkeit und Neutralität.
„Schade nur, dass die Berliner Bezirksgebietsreform nicht nach unserem Vorbild erfolgt ist“, scherzte Hardy Häusler, Vorstand des Kreisverbands und Moderator des Abends, mit einem Augenzwinkern. „Aber das kann ja noch kommen!“
Inspirierende Reden und eindringliche Appelle
Die Veranstaltung wurde von inspirierenden Reden geprägt, die sowohl die historische Bedeutung als auch die aktuellen Herausforderungen des DRK im allgemeinen und in Schöneberg und Wilmersdorf im Besonderen beleuchteten. Nora Habicht, Präsidentin des Kreisverbands, erinnerte in ihrer Ansprache an die Worte des Rotkreuz-Gründers Henry Dunant:
„Zivilisation bedeutet, sich gegenseitig zu helfen von Mensch zu Mensch, von Nation zu Nation.“
Mit diesen Worten hob sie die zeitlose und universelle Bedeutung des Rotkreuz-Gedankens hervor. Habicht blickte auf die Herausforderungen der letzten 30 Jahre zurück, die der Kreisverband erfolgreich gemeistert hat, und richtete einen eindringlichen Appell an die Politik:
„Es muss unser Anspruch sein, menschenwürdige Bedingungen für Geflüchtete im Ankunftszentrum TXL zu gewährleisten.“ Gleichzeitig sprach sie die schwierigen Rahmenbedingungen an, mit denen der Kreisverband zu kämpfen hat, wie sinkende Mitgliederzahlen und Spenden. Dennoch zeigte sie sich optimistisch:
„Das Zusammenspiel aus einem über die Maßen engagierten Ehrenamt und einer hohen Professionalität ist der Schlüssel für mindestens weitere 30 Jahre erfolgreicher humanitärer Arbeit in den Bezirken Schöneberg und Wilmersdorf.“
Der stellvertretende Bezirksbürgermeister Detlef Wagner, der zugleich Schirmherr der Veranstaltung war und die Hausherrin vertrat, würdigte in seiner Ansprache die enge Zusammenarbeit zwischen dem DRK und der Bezirksverwaltung, die für die Unterstützung der Gemeinschaft unerlässlich sei. Jörn Oltmann, Bezirksbürgermeister von Tempelhof-Schöneberg, betonte die langjährige Verbundenheit des DRK mit Schöneberg und dankte den ehren- und hauptamtlichen Helfern für ihr Engagement.
Verleihung der Henry-Dunant-Medaille
Ein besonderer Höhepunkt des Abends war die Verleihung der Henry-Dunant-Medaille durch Jens-Uwe Retter, Vizepräsident und Landesarzt des DRK Landesverbands Berlin. Die höchste Auszeichnung der Internationalen Rotkreuz- und Rothalbmond-Bewegung ehrt herausragende Verdienste von weltweiter Tragweite. Sie wird an Personen verliehen, die durch außergewöhnliches Engagement, unermüdliche Einsatzbereitschaft oder Tapferkeit unter schwierigen Bedingungen hervorstechen.
Nora Habicht nahm die Medaille mit großer Dankbarkeit im Namen aller Mitglieder des Kreisverbands Schöneberg-Wilmersdorf entgegen.
Feierliche Atmosphäre und Ausklang
Ein abwechslungsreiches Rahmenprogramm sorgte für eine feierliche und zugleich entspannte Stimmung. Eine Pianistin der Musikschule Charlottenburg verlieh dem Abend mit ihren einfühlsamen Klavierklängen einen stimmungsvollen musikalischen Rahmen. Besonders beliebt war die Fotobox, die die Gäste nutzten, um kreative Erinnerungsfotos zu schießen.
Die ausgelassene Atmosphäre führte dazu, dass Hardy Häusler die Veranstaltung spontan verlängerte. Mit viel Fröhlichkeit und Begeisterung genossen die Anwesenden den gemeinsamen Abend.